LA-Open 2006: Bericht Schwaebische Zeitung

Die LA-Open-Macher beweisen Organisationsgeschick

LANGENARGEN (jgp) – Haben die Organisatoren von der Langenargener Tischtennis-Abteilung am Wochenende noch auf etwas mehr als die bis Samstag gemeldeten 100 Teilnehmer gehofft, konnten sie sich am Dienstag vor Startern kaum retten. So viele waren es, dass man in die Turn- und Festhalle ausweichen musste.

„Wir sind noch regelrecht überfallen worden“, berichtet Markus Noger. Der Abteilungsleiter kann es selbst kaum glauben, dass aus gut 100 Startern am Samstag Nachmittag bis Sonntag Abend 177 wurden. Damit hatte in Langenargen natürlich niemand gerechnet, und es waren auch zu viele für die organisierten zwanzig Platten in der Sporthalle.

Am Sonntagabend setzten sich die Organisatoren also zusammen und tüftelten einen neuen Plan aus. Und der ging so: Der komplette Klasse-B-Wettbewerb wird in der Turn- und Festhalle ausgetragen; Tische und anderes Material kommen per LKW aus Meckenbeuren, es gibt einen Shuttle-Bus zwischen Fest- und Sporthalle. „Ein heißer logistischer Aufwand“, berichtet Noger, aber er und sein Team haben es geschafft: einen Wettbewerb mit Rekordgröße durchgezogen, und das quasi aus dem Stegreif.

Bis in die späten Abendstunden wurde folgerichtig am Dienstagabend gespielt; Siegerehrung war kurz vor elf. Und wer da auf dem Podium stand! Sieger in der A-Klasse wurde Orvidio Ionescu, der seinen Wettbewerb dominiert hatte. Der Ochsenhausener Verbandsliga-Spieler, der auf dem Sprung ins Profilager ist, besiegte im Finale Pedro Pelz aus Neuhausen (Schweizer A-Liga) mit 3:0 und holte sich den verdienten Gesamtsieg.

Eine echte Sensation gab’s im A-Klasse-Doppel. Thomas Brüchle und Daniel Rupflin von der TSG Zech besiegten da die Ochsenhausener Orvidio Ionescu und Thomas Ludwig 3:2. Hilfreich war da eine Sonderregelung: Weil Thomas Brüchle Rollstuhlfahrer ist, dürfen beide Spieler beliebig oft hintereinander Schlagen. So konnte jeder sein Eck abdecken; die Ochsenhausener Verbandsliga-Recken kamen damit überhaupt nicht zurecht und mussten sich geschlagen geben.

Es waren also jene hochklassigen Spiele, die sich die Langenargener Tischtennisabteilung gewünscht hatte. Im dritten Jahr ihres Bestehens scheint den LA Open der Durchbruch endgültig gelungen zu sein. Und auch die Gäste aus Nah und Fern, besonders vom Schweizer Meister Neuhausen, dürften wiederkommen – nicht nur, weil mit Laura Scherrer eine Starterin das Damen-Doppel in der A-Klasse (gemeinsam mit Silke Wiedeman aus Amtzell) gewann.

„Wir hatten dieses Jahr eine absolute Rekordbeteiligung, 50 Starter mehr als letztes Jahr“,  zeigte sich Markus Noger am späten Dienstagabend begeistert. Aller guten Dinge sind eben drei, auch wenn dieser „Gewaltakt“ (Noger) arg kurzfristig kam. Im kommenden Jahr möchten sich die Organisatoren deshalb frühzeitig auf den hoffentlich erneut starken Starterandrang einstellen.

Von

Jan Georg Plavec